Cliff
Update Oktober 2021
Anfangs hatten wir bei Cliff neben dem hauptsächlichen Herdenschutzhund-Anteil phänotypisch einen Labrador vermutet. Auf Grund dieser Rassemixangabe hatten sich jedoch völlig falsche Menschen gemeldet. Nämlich Menschen, die eigentlich einen Labrador gesucht haben und gänzlich andere Erwartungen hatten. Denn schnell war für uns klar, dass bei Cliff in jedem Fall der Herdenschutzhund durchschlägt. Ob Akbash, Kangal oder sonstiger HSH wissen wir nicht genau, aber er verhält sich wie einer und seine Größe und sein Gewicht sind ebenso meilenweit vom Labrador entfernt.
Wir sind uns heute noch sicher, dass Cliff bereits als Welpe die Richtung seiner Menschen vorgab. Ist es nicht auch niedlich, wenn ein Welpe oder Junghund überall hin will um Hallo zu sagen? Den wenigsten Menschen fällt auf, dass hier die Erziehung bereits losgehen muss und man sich eben nicht vom Hund bewegen lassen darf. Denn spätestens als Cliff mit knapp einem Jahr zu uns kam und gute 40 kg auf den Rippen hatte, war es mühsam ihn körperlich zu halten, wenn er mal dabber dabber zur Pinkelstelle zerrte. Es gab durchaus Zeiten, wo es ein Kraftakt war ihn überhaupt aus dem Zwinger holen zu können. Viele Trainingsstunden haben wir bereits in ihn und seine Leinenführigkeit bzw. die Orientierung am Menschen gesteckt.
Cliff ist ein Hund, der am liebsten sein Ding machen möchte. Ginge es nach ihm, würde sein Tag mit aufpassen beginnen und aufpassen enden. Gerne lautstark und zwischendrin Rüden verprügeln und mit Hündinnen shakern und toben. Überall seine Duftmarken setzen und sich als Held vom Erdbeerfeld feiern lassen.
Seine Genetik kommt also mehr und mehr durch. Mit knapp 2 Jahren ist er eigentlich noch ein Teenie, hat er aber schon jetzt auf fremde Menschen am Zwinger oder vorm Zaun keinen Bock mehr und zeigt dies auch deutlich. Dinge, die er nicht kennt und nicht will – sei es auch nur das Einsteigen ins Auto – stellen einem durchaus vor Herausforderungen…
Erziehungstechnisch gibt es weiterhin noch einiges an Klärungsbedarf. Er kann weiterhin ganz schön in Rage geraten, wenn er auf seinen Erzfeind trifft und nicht frühzeitig daran erinnert wird, dass dies kein Grund ist völlig aus der Hose zu springen. Der Maulkorb gehört bei Cliff auf Spaziergängen zur Grundausstattung.
Vermutlich klingt sein Text nicht gerade einladend, aber hey. Wir können sagen, dass es durchaus riesigen Spaß macht mit ihm zu arbeiten. Die beiden Trainer, mit denen wir zusammen arbeiten und die ihn erleben sind mega begeistert von ihm. Aber man sollte bei Cliff schon wissen was man tut._ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Oh la la, was ein Sahneschnittchen!
Cliff kam über die Veterinärbehörde in unser Tierheim.
Rein vom Bild her hat man eigentlich nur Labrador im Kopf, wenn man Cliff betrachtet. In Natura fällt einem jedoch schnell auf, dass dieser Labrador überdimensional groß ist und die Ringelrute lässt dann auch den Herdenschutzhundanteil vermuten.
Cliff ist ein junger Rüde, dessen Vorgeschichte uns nicht bekannt ist. Er zeigt sich Menschen gegenüber sehr freundlich und zugetan. Auch netten Hündinnen begegnet er im direkten Kontakt freundlich. Wobei es mit Rüden oder unfreundlichen Hündinnen durchaus zum Streit kommt. An der Leine kann er bei Hundesichtungen anstrengend sein, wird er nicht an seinem Handeln gestört. Dieser Umstand macht ihn für viele Menschen auch kaum haltbar, man muss also standfest sein. Aber: Keine Sorge. Cliff wird lernen, dass der Mensch die Richtung vorgibt und man nicht überall seinen Frust äußern muss.
Wirklich ein toller Hund, der schnell Herzen schmelzen lässt.
Wir wünschen uns für den Jungrüden erfahrene Hundemenschen, gerne mit vorhandener Hündin. Haus mit Garten sollte vorhanden sein, um diesem ausdrucksstarken Hund gerecht zu werden.
Infos
(kastriert)