Die Tierheime füllen sich zunehmend mit Herdenschutzhunden (HSH), die von unseriösen Züchtern – die es wie bei jeder anderen Rasse leider auch gibt – vermehrt werden, oder die als Schnäppchen oder auch aus Mitleid aus den Ursprungsländern mitgebracht werden. Die voreilige Entscheidung für die Aufnahme eines Herdenschutzhundes führt dann häufig dazu, dass die Besitzer aufgrund fehlender Informationen an den Eigenheiten und dem Wesen der sehr ursprünglichen Hirtenhunde „verzweifeln“ und sich letztendlich für eine Abgabe des Tieres entscheiden. Eine Verschärfung der Situation der Herdenschutzhunde in den Tierheimen ist auch den Landes-Hundeverordnungen zu verdanken: ohne wissenschaftlich fundierten Hintergrund haben sie dazu beigetragen, Vorurteile pauschal zu schüren und geeigneten Interessenten durch z.T. aufwendige Behördengänge, Willkür und Auflagen die Aufnahme eines Herdenschutzhundes gründlich zu verleiden.
Die Tierheime sind jedoch nicht selten – besonders durch ihre baulichen Möglichkeiten, Zwingergröße und mangelnden Erfahrungen mit diesen Rassen – mit der Vermittlung überfordert. Oft genug legen diese Tiere in den Tierheimen nicht das Verhalten an den Tag, das sie zeigen, sobald sie wieder feste Bezugspersonen und einen beständigen Sozialverband, ihre Familie haben. Auch sonst entsprechen sie nicht dem Bild eines Hundes, dessen Lebensinhalt darin besteht, „seinem Herrn“ zu gefallen.
Die Hilfe für HSH e.V. kümmert sich seit Vereinsgründung 2001 bevorzugt um alte, kranke oder verhaltensauffällige Hunde, insbesondere HSH. Dieses Vereinsziel scheint absurd in einer Zeit, in der nur Jugend und Fitness zählt und Krankheiten und Folgekosten unerwünscht sind. Sich jedoch gerade für die Vergessenen und Ungeliebten einzusetzen, ist eine Aufgabe, die heute notwendiger denn je ist. Wer einmal miterleben durfte, wie gerade diese Hunde in Sicherheit und einem verständnisvollen Umfeld anfangen, Vertrauen zu gewinnen und den Kontakt zum Menschen (wieder) zu genießen, der versteht, dass gerade sie eine ehrliche Chance verdient haben. Sie offenbaren sich als liebenswerte, überaus sensible und feinfühlige Wesen und sind eine Bereicherung für denjenigen, der sich mit ihren Besonderheiten bereitwillig arrangiert.
Die Vereinshunde haben aufgrund ihres Alters, ihrer körperlichen Verfassung oder ihres Verhaltens wenig Chancen auf eine schnelle Vermittlung, so dass es mit sich bringt, dass die Hilfe für HSH e.V. inzwischen auch die Aufgabe eines Hospizes wahrnimmt. Diesen Hunden eine optimale medizinische Betreuung und Fürsorge zuzugestehen und sie spüren zu lassen, dass sie endlich einmal respektiert und geliebt werden, ist der Hilfe für HSH e.V. ein besonderes Anliegen.
Diese Internetpräsenz stellt ein Vermittlungsportal für Herdenschutzhunde dar und steht auch anderen Tierschutzvereinen zur Verfügung. Die zur Vermittlung stehenden Herdenschutzhunde befinden sich in Tierheimen oder auf Pflegestellen. Wenn Sie einem dieser Tiere ein neues, dauerhaftes Zuhause geben wollen, freuen wir uns sehr, wenn Sie sich bei der beim jeweiligen Hund genannten Kontaktperson melden.
Sie werden auf unseren Vermittlungsseiten auch vereinzelt andere Hunderassen antreffen. Auch wenn wir uns speziell für Herdenschutzhunde einsetzen, heißt es natürlich noch lange nicht, daß uns Notsituationen, die andere Tiere betreffen, kalt lassen. Wir diskriminieren einzelne Rassen nicht – jedes Tier ist individuell zu sehen und hat ein Recht auf Respekt und ein artgerechtes Leben.