Jolka
Jedes Happy End erfreut nicht nur unseren Schützling und seine neue Familie, sondern auch uns und all die, die mit unseren Schätzen mitfiebern und an ihrem Leben und an ihrer Entwicklung teilhaben.
Daher möchten wir auch Happy Ends posten, selbst wenn die Vermittlung bereits einige Zeit zurück liegt. Wir sind uns sicher, ihr freut euch darüber.
Freuen Sie sich jetzt über die Zeilen direkt von Jolka, die am 12.August 2021 vermittelt worden ist.
Hallo Ihr lieben Hundekumpels und beste Menschen vom Herdenschutz!
Ich bin ´s eure Jolka! In meinem neuen Zuhause werde ich im Dorf von meiner lieben Nachbarin auch „Veilchen“ genannt. Erinnert ihr euch noch, den Namen habt ihr mir gegeben wegen meinem tollen Auge ;-)
Ich möchte euch heute mal gerne ein bisschen berichten, wie es mir so geht: Schon 8 Monate wohne ich nun bei Susanne und was soll ich sagen, ich fühle mich hier hundewohl. Am Anfang haben mich viele Geräusche noch erschreckt: das Feuer im Kamin, der Traktor, der vorbeifährt, die Spülmaschine, der Wind der ums Haus pfiff, ja sogar die Regentropfen, die aufs Glasdach fielen …..alles war neu und ungewohnt…. und ich bin im Haus herumgelaufen habe lautstark gebellt und aufgepasst und hatte keinen tiefen Schlaf……Aber Susanne hat mich immer beruhigt und gestreichelt, ganz lieb mit mir gesprochen und manchmal hat sie sich einfach an den Tisch hingesetzt und ihren Kaffee weiter getrunken, Zeitung gelesen und hatte auch keine Angst. Alle Türen im Haus standen extra offen, damit ich mich nicht eingesperrt fühlte und nach dem Rechten schauen konnte. Dann habe ich es nach und nach verstanden: Diese Geräusche gehören einfach jetzt dazu, da kann ich auch liegenbleiben und weiterschlafen. Sie passt schon auf mich auf und ich darf mich ausruhen. Meine Hilfe wird anscheinend im Moment nicht benötigt!!! ….Es hat auch gar nicht lange gedauert, dann habe ich beim Schlafen alle Viere in die Luft gestreckt, mein Öhrchen zugehalten und einfach geschlafen. (Schaut mal auf dem Bild, es sieht so lustig aus, dass ich dabei oft fotografiert werde )
Anfangs wollte ich auch nur weglaufen. Jeder musste aufpassen, dass keine Tür aufbleibt….auf dem Grundstück habe ich jedes kleine Loch in der Hecke oder im Gartenzaun gefunden. Ich bin schon ziemlich schlau und ganz schön schnell, wenn ich raus will, deshalb musste ich immer das Geschirr und die Laufleine umhaben. Susanne hat aber, wenn sie mich wieder eingefangen hat, gar nicht geschimpft, sondern mich immer mit Leckerchen abgefüllt. Da habe ich gemerkt, dass Weglaufen eigentlich total doof ist. Manchmal saß ich aber auch einfach zwei Häuser weiter bei Oma Edith auf der Treppe, weil ich da immer Wurst bekomme, deshalb kenne ich den Weg dorthin schon auswendig
Nun brauche ich auch nicht mehr Susannes Schuhe oder Pullover oder was sonst mit ihrem Geruch in der Wohnung herumliegt. Die erste Zeit habe ich mir nämlich immer etwas gesucht, das nach Frauchen riecht, wenn ich allein bleiben musste oder abends beim Schlafengehen und habe es auf meine Decke geschleppt. Jetzt höre ich nachts das ruhige Atmen von meinem Frauchen im Zimmer und das reicht mir. Morgens wecke ich sie ja eh, wenn ich raus muss, denn ihre Arbeitszeiten habe ich schon auswendig drauf. Komisch am Wochenende und im Urlaub finden sie das mit dem frühen Aufstehen nicht so toll, warum weiß ich auch nicht. Meist gibt es dann nur eine kurze Runde und dann noch mal eine Runde schlafen….
Meine beste Menschenfreundin Susanne ist nun aber ansonsten topfit, denn ich trainiere sie täglich: Wir gehen nachmittags meist 1,5 bis 2 Stunden spazieren. Ich liebe den Wald und die Wiesen, ja die ganze Umgebung hier genauso wie sie. Wir passen einfach perfekt zusammen, sag ich doch!!!! Manchmal schaue ich einfach auf die Baumwipfel, wie sie sich bewegen und ich kann es nicht fassen…So eine Weite, mein Hundereich im Westerwald…. Ich werfe mich auch ganz oft auf die Wiese und schrubble mir mein Fell, dann gibt es kein Halten mehr, ich rolle mich hin und her. Die Pfützen und Bäche laden zum Trinken ein und manchmal sitzen wir auch einfach auf der Bank und schauen auf die Felder….Susanne muss aber auch immer aufmerksam sein, denn wenn ich vor ihr ein Reh sehe, dann heißt es Laufleine festhalten….. Ich bin aber auch ein Spion und halte stets Ausschau……Äh, ein paar Mal habe ich die Rehe, Katzen und Hasen vor ihr entdeckt und dann ist sie ganz schön hingeflogen, seitdem passt sie besser auf, denn sie hat sich manchmal ganz schön wehgetan !!! Das tat mir echt leid, aber was soll ich machen, das ist einfach mein liebstes Hobby neben dem Essen natürlich! …Apropos, damit lockt sie mich morgens vor der Arbeit immer ins Haus, wenn der Kühlschrank aufgeht und ich mein morgendliches Stück Wurst bekomme, dann höre ich aber so was von aufs Wort äh Geräusch, da muss mich keiner zweimal rufen! …..Ach was soll ich euch sagen, uns geht es hier so gut. Auf der Couch liegen wir inzwischen manchmal sogar zusammen, anfangs bin ich nur drauf gegangen, wenn Susanne im Bett war oder wenn sie morgens auf die Arbeit fährt und ich mich genüsslich ausschlafen darf! Ich bin ja nun auch schon 7 Jahre alt, da habe ich mir meine Ruhe verdient.
Frauen liebe ich inzwischen fast alle, sie können mich streicheln und mit mir reden. Häufig strecke ich dann mein Bäuchlein in die Luft und genieße das Kraulen. Am liebsten habe ich das natürlich von den beiden Töchtern von Susanne.
Bei manchen Männern bin ich nach wie vor vorsichtig und belle sie erst einmal lautstark an, manchmal springe ich sogar an der Leine hoch, dann muss ich noch festgehalten werden, aber ich denke, das hat sicherlich mit meiner Zeit im Tierheim in Rumänien zu tun. Mein Frauchen passt da ganz doll auf, damit ich lerne meine Wut in den Griff zu bekommen. Aber es ist toll, hier gibt es sogar Männer im Dorf, die sich richtig Mühe machen und mir Leckerchen geben, damit ich verstehe, dass nicht alle doof sind und mir etwas Böses wollen. Das ist so nett, dass ich inzwischen heule, wenn sie am Gartentor vorübergehen. Die haben's einfach drauf ;-)
Mit den meisten Hunden – ob groß oder klein - verstehe ich mich prima, ich gehe auf alle ganz freundlich zu und wedele mit dem Schwanz und will am liebsten alle begrüßen. Mein Frauchen fragt auch immer, weil ich es einfach liebe andere Hunde (und auch Menschen) zu begrüßen. Nur zwei zickige Hündinnen mit denen habe ich ein bisschen Stress, aber was soll’s ich muss ja nicht allen gefallen. Im Hundecafé, in der Eisdiele, auf dem Flohmarkt, in der Stadt….Ich benehme mich 1a und bei den vielen Hundekumpeltreffen bin ich die Superkumpelin.
Das macht mir alles so ein Spaß, abends bin ich mittlerweile platt wie eine Flunder und schnarche und träume inzwischen sogar richtig laut……Mein Frauchen Susanne meint, das ist ein gutes Zeichen, dass ich jetzt wirklich richtig hier angekommen bin, obwohl wir Beide ja auf den ersten Blick sofort ineinander verliebt waren!!!! Das kann ich nur bestätigen, diese vielen Schmatzer immer. Na ja, sie hat halt ihren eigenen Kopf und liebt ihre Freiheit und ich auch. Nur noch manchmal müssen wir uns einigen, wer nun den Ton angibt!!
So, ihr Lieben, ihr habt mir das Leben gerettet, mir eine tolle Chance gegeben, indem ihr mich aus Rumänien aus dem Tierheim nach Deutschland geholt habt, mich umsorgt, mir viel beigebracht und mich so toll beschrieben habt (als Gute-Laune-Bär, der gerne schmust bis der Arzt kommt), dass meine Susanne sofort wusste: Die Jolka muss bei mir einziehen, das ist mein Hund!
Ich danke euch und denke oft an euch, Pfote drauf! Demnächst gibt es auch noch einen leckeren Gruß von mir an euch……Versprochen! Und übrigens, wenn ihr mal in der Gegend seid, kommt mich gerne mal besuchen, ich würde mich freuen!!!
Eure Jolka
(Von meinem Frauchen soll ich euch natürlich auch grüßen und für Alle, die noch überlegen: JA, ES LOHNT SICH EINEN ÄLTEREN HUND AUFZUNEHMEN!!!! Während Frauchen arbeitet ruhe ich mich aus und will gar nicht immer Beschäftigung und ich mache auch nix kaputt! Und fit bin ich trotzdem wie ein Turnschuh, das könnt ihr mir glauben.)
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Ihr Mensch hat uns auch ein update geschickt:
Hallo und einen wunderschönen guten Abend Frau Cordt!
Jolka ist wirklich gut angekommen. Sie ist einfach ein toller Hund, sehr lieb und sie weiß auch wo sie hingehört. Es ist hier ihr Zuhause und sie überschlägt sich, wenn ich und auch meine Töchter nach Hause kommen oder wer sonst noch für sie inzwischen zur Familie gehört. Unsichere Menschen erkennt sie sofort. Handwerker, die sie zum Beispiel ganz selbstverständlich streicheln (meist haben sie selbst Hunde) und sagen: Na, wer bist du denn? und dann mit mir weiter sprechen und gar nicht so eine Aufmerksamkeit auf sie legen, Dieses Verhalten findet sie am besten.
Es ist schön zu sehen und zu verfolgen, wie sie nach und nach ihre Ängste verloren hat. Wir gehen in die Eisdiele und sie liegt mitten im Weg und die Kellnerin muss über sie steigen. Für mich ist und bleibt es aber ungewohnt, dass ich sie immer an der Leine haben muss, wenn wir außerhalb des Grundstücks sind. Sie hat aber wirklich einen sehr starken Drang, Rehen nachzujagen ....und Katzen auch:-)
Aber wir haben inzwischen so einen schönen Alltag miteinander und es für Jolka alles verlässlich und das tut ihr (und mir) wirklich gut. Sie ist eine sehr treue Seele mit einem starken Willen ;-), das passt richtig gut mit uns beiden.
Bitte grüßen Sie auch ganz herzlich die nette junge Frau von mir, die mir damals Jolka übergeben hat. Sie hatte so eine tolle Verbindung zu Jolka.
Sie machen wirklich eine tolle Arbeit. Ich erzähle und verbreite immer ihre Organisation und lobe ihre tolle Arbeit. Manchmal lese ich noch einmal die Beschreibung nach und wirklich sie haben es damals einfach auf den Punkt gebracht, auch als sie geschrieben haben, "dass Jolka mit allen Hunden klar kommt nur wenn Hündinnen sie in Frage stellen".... Sowas von den Nagel auf den Kopf getroffen!!.....Andere Hunde liebt sie, ich versuche es so oft es geht zu ermöglichen, dass sie andere Hunde trifft.
Ich grüße Sie und Ihr Team ganz, ganz herzlich. Ich wünsche Ihnen weiter viel Kraft und Tatendrang bei ihrer Arbeit für diese tollen Hunde.
Einen schönen Abend und viel Freude beim Lesen und Bilder schauen.
Herzlichst, Susanne & Jolka
Unser Vermittlungstext
Jolka ist unverwechselbar mit ihrem schwarzen "Veilchen" - unverwechselbar ist sie ohnehin. Ihr Kennzeichen "das Veilchen" fließt auch in ihren Namen ein: Jolka heißt "Veilchen".
Jolka lebt bei uns mit Leevi und Quim zusammen und hat das gewissen Etwas, mit solchen Jungspunden umzugehen, ist richtig cool und souverän. Mit Hündinnen kommt sie an und für sich auch aus, diese sollten sie jedoch nicht in Frage stellen ;-)
Von Schmusen kann Jolka nicht genug bekommen, sie rollt sich gerne dann auch sofort auf den Boden, um ausgiebig ihr Bäuchlein gekrault zu bekommen.
Jolka ist aufgeweckt, immer gut drauf... unser Gute-Laune-Bär ;-)
Infos
(kastriert)