Lucas

In seinem kurzen Leben hat er schon beides kennengelernt: ein Heim bei einem liebevollen Frauchen und ein grauenvolles Schicksal in einem engen Käfig.

Als er drei Monate alt war, war die Welt noch in Ordnung. Er wurde von einer jungen Frau und ihrem Partner adoptiert. Er hatte also einen sehr guten Start ins Leben. Schon wenige Monate später war das Glück vorbei: Im Herbst 2022 trennten sich die beiden. Herrchen wollte ihn nicht mehr und Frauchen musste in ein kleines Zimmer ziehen, in dem Haustiere verboten waren. Aber sie liebte ihn und wollte ihn nicht einfach ins Tierheim abschieben, sondern ein neues Zuhause für ihn finden. Sie fand einen vermeintlich netten, tierlieben Mann mit einem großen Bauernhof. Er sagte ihr, er hätte noch andere Welpen, mit denen ich spielen könnte. Er versicherte ihr, dass er Fotos schicken und ihr berichten würde, wie es ihm dort geht. Das klang erstmal alles sehr gut, und sie übergab Lucas seinem neuen Besitzer.

Dann hörte sie tagelang nichts von ihm, und da sie sich Sorgen machte, fuhr sie zu dem Bauernhof und fand ihn eingesperrt in einem engen Käfig, total verängstigt. Der ganze Hof war in einem desolaten Zustand – es lagen sogar tote Tiere herum. Der Typ hatte sie eiskalt belogen! Sie kontaktierte das Tierheim ADPCA und befreite Lucas aus seiner Käfighölle. Sein Besitzer hat ihn ohne Diskussion zurückgegeben.

Jetzt sitze er wieder „hinter Gittern“. Es ist zwar ein schöner, großer, sauberer Zwinger, erinnert mich aber trotzdem an seine Zeit im Käfig. Manchmal geht er freiwillig hinein, manchmal wehrt er sich, sodass die Betreuer ihn mit seinen 30 kg hineintragen müssen. Sie bleiben dann bei ihm, streicheln ihn und spielen mit ihm, damit ich wieder Vertrauen fassen kann. Die Betreuer hier sind total lieb und fürsorglich und tun alles, damit es ihm gutgeht.

Lucas kommt gut mit Menschen, Kindern und anderen Hunden zurecht. Je schneller er in ein liebevolles Zuhause umziehen darf, desto schneller kann er seine Vergangenheit hinter sich lassen. Er ist ja noch jung. Draußen im Freigehege ist er schon wieder der fröhliche, unbeschwerte Hund, der er mal war.Er liebt das Leben und koste die Zeit mit seinen Hundekumpels voll aus. Und als Junghund liebt er natürlich Spielzeug!

Anfangs braucht man etwas Geduld mit ihm, denn nach „Frauchen – Jäger – Tierheim“ wird es sein vierter Umzug sein. Es wird eine erneute Umstellung, allerdings zum Besseren! sein nächstes Zuhause muss ein Platz sein, an dem er bis zu seinem Lebensende bleiben darf. Da er ziemlich groß und schwer ist, sollten Kinder schon standfest sein, wenn sie mit ihm spielen wollen.