Lui
Lui – Will endlich ankommen
Der flauschig aussehende Riese wurde erstmals 2019 noch in Kroatien in eine Familie vermittelt. Er lebte sich ein, zeigte sich freundlich und gelehrig, aber seine Familie zerbrach und brachte ihn nach wenigen Monaten wieder zurück.
Aufgrund seiner Vorkenntnisse als Familienhund fand Lui im April 2021 eine neue Familie in Deutschland. Auch dort fand er sich schnell ein und zeigte sich zunächst äußerst dankbar. Er lief ausgezeichnet an der Leine und ordnete sich unter. Er verhielt sich immer öfter wie ein tobender Junghund in einem zu großen Körper, der seine Maße unterschätzt. Die Kinder konnten während seiner “5 Minuten” nicht in Reichweite sein, da er dann einfach zu ungestüm und übermütig wurde. Jedoch wandelte sich dieses Verhalten in Dominanz und Rücksichtslosigkeit. Er begann Familienmitglieder voneinander zu separieren und wurde deshalb überwiegend selbst in den Garten separiert. Die Familie zog um in ein Objekt ohne Garten und beschloss sich von Lui zu trennen.
Mit vielen neuen Infos zu Lui wie z.B. eindeutigen Hütehund-Eigenschaften vermittelten wir Lui im Dezember 2021 erneut und suchten Halter die sich seiner Power, Energie und Dominanz bewusst sind. Da Lui dazu bereits problemlos im Auto fuhr, Tierarztbesuche meisterte, leinenführig war und alleine bleiben konnte, fand sich zügig ein erfahrenes Paar. Lui war bis dato laut Vorbesitzern neuen Menschen gegenüber skeptisch, machte dies auch mal knurrend deutlich. Er gewöhnt sich auch an neue Menschen, schaffte sich bislang aber Distanz. Er braucht(e) eine klare Führung.
Der erneute Umzug machte ihm jedoch zu schaffen, aus Distanz wurde ein “nach vorn Gehen”. Er schirmte das neue Frauchen vom Herrchen ab und ließ den Herrn nicht mehr ins Haus. Aus knurren wurde massives drohen, bis hin zu schnappen oder umrennen. Auch Leinen-Spaziergänge wollte er nicht mehr mitmachen. Entweder entscheidet er wohin er rennt oder liegt oder zieht bedingungslos zurück Heim, ohne Rücksicht auf Verluste. Widersetzt man sich, rennt er in einen rein. Hilfesuchend wandten sich die neuen Besitzer an Trainer, doch es wurde immer deutlicher, dass Lui Garten oder Hof bevorzugt. Lieber draußen als drinnen ist, lieber weniger als mehr Menschen um sich hat und lieber eine Aufgabe als Spaziergänge möchte. Aufgrund dessen hat Lui nun vorerst einen Pensionsplatz in einem Rudel. Die Hündinnen sind für ihn kein Problem, bei kastrierten Rüden ist die richtige Zusammenführung entscheidend, unkastrierten Rüden duldet er garnicht und würde bis zum Äußersten gehen.
In der Pension fiel nun auf, dass Lui gelegentlich kurzweilige Aussetzer hat, in denen er erstarrt, nicht ansprechbar und weggetreten ist. Berührt man ihn, erschreckt er furchtbar und kann dabei auch schnappen. Dies wurde nun ärztlich abgeklärt, um zu sehen, ob er neurologische Schäden hat. Es stellte sich heraus, dass er an leichter Form von Epilepsie leidet, die wohl aufgrund einer in seiner Vorzeit bestandenen Toxoplasmose zurückzuführen ist. Er ist jetzt medikamentös eingestellt, um die Versteifungs-Sequenzen zu vermeiden, leider ist nicht auszuschließen, dass diese sich im Alter auch in Krampfanfälle wandeln können. Anzumerken ist dazu, dass Lui in seiner Vergangenheit auf der Straße wohl mal einen Unfall mit einem Motorrad gehabt haben muss, denn diese kann er absolut nicht leiden und am linken Vorderlauf ist er etwas beeinträchtigt, jedoch nicht eingeschränkt. Nach tierärztlicher Einschätzung kann er gut damit leben, er hat sein Gangbild angepasst und umverlagert. Er belastet dadurch natürlich fortlaufend die rechte Seite mehr.
Für Lui suchen wir wirklich erfahrene Hundehalter mit Hof oder großem Grundstück, wo er Hofhund sein kann. Er braucht eine Aufgabe und strenge Führung, sonst wird es keinem Fremden möglich sein, das Grundstück unbeschadet zu betreten. Lui duldet und akzeptiert nur einen, maximal zwei Menschen, die jedoch unterbinden müssen sich durch ihn voneinander separieren zu lassen. Lui muss endlich ankommen, zur Ruhe kommen, Tagesroutine erfahren.
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(kastriert)