Maybel
Hallo ich bin Maybel. Die weiße, schöne und schüchterne Hündin aus dem Franziskushof. Zusammen mit meinen beiden Schwestern Mia und Meike bin ich aus einem anderen Tierschutzverein zum Franziskushof gekommen, um hier unser „Für immer Zuhause“ zu suchen. Meine Schwestern waren von Anfang an viel sicherer und aufgeschlossener als ich. Ich traue dem Braten nie so richtig und gehe lieber erst einmal nach vorne, bevor ich überlege. Mia und Meike haben immer größere Fortschritte gemacht, sind wie die Profis an der Leine gelaufen und haben sich in die Herzen der Menschen gekuschelt. Ich hingegen habe heute noch Probleme hektikfrei Spazieren zu gehen oder neue Menschen an mich ran zu lassen.
Als meine Schwestern ausgezogen sind, verstand ich die Welt nicht mehr. Wieso durften sie gehen und wieso wurde ich immer übersehen. Meine Lieblingspfleger dürfen alles mit mir machen: bürsten, streicheln, in den Arm nehmen und mit mir Gassi gehen. Fremde und ungeheuerliche Menschen meide ich und versuche diese mit meiner lauten Stimme zu verbellen. Ist mein Gebelle jedoch vergebens und die Fremden wagen sich trotzdem meinen Hof zu betreten, mache ich auch gerne mal von meinen schönen Beißerchen gebrauch. Versteht mich nicht falsch, ich bin keinesfalls ein bösartiger und aggressiver Hund- nein- ich habe einfach Angst. Ich verstehe es nicht, wenn Menschen schnurstracks auf mich zugehen, ungefragt mein Zuhause betreten, mich anstarren, sich groß machen, schnell laufen und sich einfach nicht hundisch benehmen.
Ich möchten eigentlich keinem was böses. Wird man mal lauter oder schimpft mit mir mache ich direkt unter mich, ich unterwerfe mich diskussionslos und ohne Widerworte, denn sensibel, dass bin ich alle male. Eigentlich möchte ich nur gefallen und meinen Spaß haben. Hat man mein eisernes Herz einmal gewonnen, wird man mich so schnell auch nicht wieder los. Dann möchte ich auf dem Schoß schlafen, eine Ohrenmassage bekommen oder zeigen wie schnell ich flitzen kann, wenn wir fangen spielen.
Doch wer gibt mir die Chance, diese tolle Seite an mir in einem eigenen Zuhause zu zeigen? Zweimal hatte ich schon ein Zuhause gefunden, nicht für lange Zeit. Nach circa einer Woche kam ich zurück zum Hof. Was passiert ist ? Nun ja ich habe dem Kuvasz in mir freien Lauf gelassen. Ich habe- Herdenschutzhund typisch- alles bewacht, was mir lieb und teuer ist, habe viel gebellt und habe mich an ein Familienmitglied gebunden. Habe ich erst einmal eine Person für mich in Beschlag genommen und zeigt diese keine eindeutigen und klaren Führungsqualitäten fühle ich mich gezwungen das Ruder an mich zu reißen und Kapitän des sinkenden Schiffs zu werden. Kommt Mensch oder Tier, auch wenn ich diese kennen und eigentlich mag, meinem Menschen zu nah, zeige ich, wer hier das Sagen hat. Ich deute erst an, dass ich keine Nähe will, ich starre und fixiere das Wesen meiner Unmut an, werde steif und fange auch an zu knurren und dann schelle ich nach vorne. Wenn man mir diese Macht nimmt, mir genau zeigt, wo mein Platz an der Sonne ist und wenn man meine Signale eindeutig lesen kann, ja dann bin ich ein Traum.
Was suche ich nun ? Das ist leicht: Ein Zuhause in dem ich, ich sein darf und wo man mich lesen und führen kann. Ich brauche ein Grundstück mit Garten, welchen ich bewachen kann (ich belle gerne und viel, wenn Menschen an meinem Zaun lang laufen), einen kinder- und tierfreien Haushalt und eine standfeste und in ihrer Kommunikation klare und hundeerfahrene Person. Gerne dürfen meine neuen Menschen auch Erfahrung mit Herdenschutzhunden haben. Ich hoffe sehr, dass mich bald jemand so lieben wird, wie es meine Pfleger aus dem Franziskushof tun. Stürmische Grüße Maybel
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(kastriert)