Mimi
Mimi ist ein äußerst wachsamer Herdenschutzhund. Sie lässt sich in ihrem Schutztrieb nicht beeinflussen und trifft da ihre eigene Entscheidungen.
Gegenüber der eigenen Familie ist sie liebevoll und verschmust. Sie erkennt in einer Gruppe die am meisten Schutzbedürftigen und entscheidet sich im Zweifel immer für diese. Konkret: sie bevorzugt Kinder und Frauen im Schutzverhalten, sofern sich zum Beispiel eine Gruppe während eines Spaziergangs aufspaltet, bleibt sie bei der Gruppe mit Frauen oder/und Kindern. Mimi kennt Pferde und hält zu Ihnen respektvoll Distanz. Auf Reisen, in fremden Gebieten, auch in Städten verliert sich ihren Terretorialtrieb und sie ist umgänglich mit Menschen und allen Hunden. Jedoch verliert sie auch in diesen Situationen nicht eine stille Wachsamkeit. Bei Gefahr ist sie blitzschnell zur Stelle.
Nun zum schwierigen Teil: Mimi kam schon mit 5 Wochen zu uns. In ihrem Wurf überlebten nur die Rüden und sie. 5 Weibchen starben. Im Chaos der ersten Corona Maßnahmen in Spanien mussten wir sie viel zu früh übernehmen. Dadurch fehlten ihr entscheidende sozialisierende Prägungen. Evtl. haben sich auch daraus schwierige Verhaltensweisen entwickelt. Mimi " übertreibt" in ihrer Revierverteidigung. Sie sichtet auf hunderte Meter potenzielle "Angreifer " und stellt diese, wenn sie kann, weit vor den Grundstücksgrenzen. Sie beißt nie, aber sie wirkt in diesem Verhalten äußerst furchteinflößend. In diesen Augenblicken ist bisher jede Ansprache zwecklos. Sie braucht also ein möglichst großes Grundstück mit einer sicheren Umzäunung.
Sie "verachtet" Hündinnen. Hündinnen, die in ihr Revier eindringen, werden leider bekämpft und vertrieben. Die Größe ihres Reviers ist ihre sichtbare und bekannte Umgebung. Rüden liebt Mimi sehr. Mit ihnen pflegt sie verspielte Freundschaften. Alten Rüden gegenüber ist sie sehr liebevoll und voller Rücksicht. Mimi liebt außerdem ausgedehnte Spaziergänge. Sie ist sehr ausdauernd und athletisch. Aber, wenn sie frei läuft hat sie einen nahezu unbändigen Jagdtrieb. Das heißt, ich lasse sie nur auf weiten Flächen mit guter Rundumsicht laufen. Im Wald muss sie an die Leine. Sie gräbt gern Wühlmäuse aus der Erde und frisst diese dann leider auch. Am Abend kommt Mimi ins Haus und schläft auch darin. Sie beherrscht die Aufforderungen wie Sitz/Platz/Warte/Komm hierher/Langsam/Bleib hier.
Mimi ist ein sehr außergewöhnlicher Hund. Ich habe Sie sehr lieb und trenne mich sehr schwer von ihr. Da ich meinen Hof aufgeben muss und in den nächsten Monaten in einem Bus lebe, kann ich ihr kein rassegerechtes Leben ermöglichen.
Also suche ich für Mimi Menschen mit einem Grundstück, möglichst groß, gut umzäunt. Sie braucht Familienanschluss und jemanden, auf den sie aufpassen kann. Ich denke, sie könnte auch noch mit Aufgaben wachsen. Ich gebe Mimi nicht an unerfahrene Menschen. Sie braucht Liebe, Einfühlung und konsequente Führung.
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(kastriert)