Nata
Nata befindet sich seit November 2020 in unserem Partnertierheim in La Carolina. Optisch ist sie vielleicht nur eine von vielen Herdenschutzhunden, die hier auf ein passendes Zuhause warten, aber seelisch unterscheidet sie sich doch sehr von ihren Rassekollegen.
Nata wurde von unserer Tierschutzpartnerin Tere aus einer Tötungsstation befreit. Offensichtlich hatte sie mit uns Menschen traumatische Erfahrungen gmeacht, denn Nata lag regungslos und zitternd in einer Ecke. Obwohl sie körperlich groß und kräftig ist, war ihr Mut kleiner als eine Spitzmaus. Nata hatte mit der Welt und ihrem Leben abgeschlossen. Tere erfuhr, dass Nata bereits viele Monate in der Tötungsstation lebte und alle anderen Tierschutzorganisation achtlos an ihr vorbeigegangen sind, weil jeder weiß, dass es schwierig und langwierig wird, einen guten Platz für eine ängstliche Herdenschutzhündin zu finden und sie somit einen Tierheimplatz lange „blockieren“ würde.
Doch unsere Tere entschied sich, Nata eine Chance zu geben. Im Tierheim angekommen, verfiel sie zunächst in ihr gewohntes Muster, obwohl alle Personen, mit denen sie zu tun hatte, es gut mit ihr meinten. Nata war sich ihrer körperlichen Stärke nicht bewusst und urinierte sogar vor lauter Angst unter sich, wenn sich ihre neuen Betreuerinnen näherten. Es war unmöglich, ihr eine Leine umzulegen, sie verfiel sofort in Panik. Ihre Betreuerinnen übten mit viel Geduld, ruhiger Ansprache, Behutsamkeit und vielen leckeren Würstchen, sodass Nata über die Monate – oder vielmehr Jahre –Fortschritte machte. Sie begann Berührungen zu akzeptieren, auch wenn sie sich dabei nicht wohlfühlte.
Nach zwei Jahren sahen ihre Betreuer zum ersten Mal Nata ganz vorsichtig mit dem Schwänzchen wedeln. Ein riesen Fortschritt für sie. Ein anderer wichtiger Schritt in ihrer Entwicklung war, als sie begann mit den anderen Hunden zu kommunizieren. Aus der „kleinen Autisitin“ wurde ganz allmählich eine Hündin, die sozial sehr gut mit Artgenossen interagiert. Mittlerweile nimmt Nata gerne Leckereien aus Teres Hand. Draußen ist es zwar tatsächlich immer noch schwer sie anzufassen, aber sie ist nicht mehr panisch. In ihrem Zwinger kann man sie gut händeln. Nata ist nun an dem Punkt angekommen, an dem sie in der Tierheimsituation keine Fortschritte mehr machen kann, deshalb entschieden ihre Betreuer, dass es nun Zeit wird, Nata in die Vermittlung aufzunehmen.
Wir suchen nun für Nata erfahrene und geduldige Menschen, mit einem gut eingezäunten Gelände/ Hof/ Garten, die Nata leben lassen, wie sie möchte. Selbstverständlich sollte ihr ein sauberer, weicher Schlafplatz zur Verfügung gestellt werden, der auch Schutz vor Witterung bietet. Das „I-Tüpfelchen“ wäre natürlich, wenn wir Menschen finden, die sie auch ins Haus lassen und weiterhin mit ihr Vertrauensarbeit machen. Da Nata in der Tierheimsituation mit vielen anderen Hunden in einer Gruppe lebt, könnte sich im neuen Zuhause auch bereits ein oder mehrere Hunde befinden.
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(kastriert)