Raanan
"Jemand ist sonderbar und eigenartig, das sind doch bloß Synonyme für besonders und einzigartig." Für jeden noch so besonderen und einzigartigen Schützling gibt es "dort draußen" das passende Zuhause, wenn auch wir als Betreuer dann noch mehr als sonst gefragt sind, wie auch bei unserem Raanan, der am 23.04.2017 vermittelt worden ist
Sein neues Zuhause war uns schon durch die Vermittlung unserer Salva bekannt. Salva war in der Zwischenzeit verstorben, so dass gerne Raanan in dieses liebevolle Zuhause gaben. Von Anfang an war aufgrund der finanziellen Situation des neuen Zuhauses und der Lebenssituation klar und auch vereinbart, dass wir hier noch mehr als sonst gefragt und eingebunden sind. So fuhren unser Kassenwart Julia Paar nicht nur Raanan in die Schweiz in sein neues Zuhause, sondern wir hatten immer auch ein offenes Ohr, wenn Raanan wieder mal „einfallsreich in seinem Verhalten“ war.
Nun waren wir im August 2019 wieder gefordert: dem blinden Raanan mussten dringend die Augen entfernt werden, da der Augeninnendruck zu groß war und für Schmerzen sorgte. Selbstverständlich sagten wir der Kostenübernahme zu…. Hätten wir sie ablehnen sollen und Raanan dauerhaften, starken Schmerzen wenn nicht sogar die Euthanasie aussetzen sollen? Wir sagten zu im unerschütterlichen Vertrauen darauf, dass so wie wir stets für unsere Schützlinge da sind, auch Sie an unserer Seite stehen und uns tragen. Ihr Unterstützung rettet Leben, sorgt für Lebensqualität.
hier Zeilen aus seinem neuen Zuhause:
1) leider ist es unumgänglich, ich muss mit Ranaan zu einem Augenarzt. Sein rechtes Auge verändert sich, wird rot, mit Blutflecken drin. Ich befürchte er hat Schmerzen/Druck drin. Sein Verhalten/ Orientierung ist unsicherer geworden, irgendwie " lahm " und sein Appetit hat nachgelassen. Klar, das muss nicht unbedingt an den Augenveränderungen liegen, er wird auch älter. Aber Kontrolle ist nötig.Ich habe diese Klinik, siehe unten, ausgesucht auf Empfehlung weil sie einen ausgezeichneten Augenarzt haben soll.
2) Die Augen mussten leider rausgenommen werden, da gab es keine andere Lösung weil u.a. massive Schmerzen wegen dem massiven Überdruck vermutlich seit längerer Zeit. Einfach gesagt, das linke Auge ein " Trümmerhaufen ", das Rechte auf dem Weg dahin. Also haben wir entschieden beide Augen raus zu nehmen. Eine Druck ausgleichende Behandlung für das rechte Auge hätte nur noch " auf Zeit " genützt. Und da Raanan sowieso nichts gesehen hat ist es jetzt halt so wie es ist. Die zwei Fersenzehen die bei Raanan instabil nur an einem " Hautfädelchen" herum hingen und immer wieder Schwierigkeiten machten ( er ist festgehängt, hat immer wieder mal geblutet und daran rumgebissen ) Also zwei kleine, oberflächliche Schnipsel da keine Nerven o.ä. Ich habe gebeten diese weg zu machen.Michael ist aus Frankfurt extra hergefahren da Nachbarsfamilie mit Auto in den Urlaub gefahren ist und eben Notfälle leider nicht geplant kommen.Die OP Nachsorge, Bluterguss, Schwellungen etc. dauert bis morgen. Dann kann Raanan wieder nach Hause kommen.
3) es ist jetzt 12 Tage her seit der OP, beinahe alles überstanden. Ich meine es wird noch ein paar Tage dauern bis auch das linke Auge sich ganz beruhigt hat bzw. Das " Füllmaterial " sich ganz aufgelöst hat und Raanan kein Antibiotika mehr braucht. Gottseidank!
Zeilen aus dem neuen Zuhause im August 2017
Raanan kam, sah und siegte oder so ähnlich...... er ist ein sehr aufgewecktes Kerlchen mit einem überaus schnellen Auffassungsvermögen- Er hat alle Ecken und Kanten im Wohnzimmer schon eingenommen so in der Art: hurraaaa :))...... m e i n Liegebett, m e i n Sofa, m e i n Wohnzimmer......er isst, erledigt seine Geschäftchen wie am Schnürchen .
Raanan ist entspannt, sogar teilweise fröhlich, traut sich zu hüpfen wenn ich ihm die Leine zum rausgehen anlege. Ich würde ihn gerne draussen in einem eingezäunten Gebiet springen lassen. Er kommt auf zurufen sofort.Haben wir geübt mit langer Leine. Leider gibt es hier keine eingezäunten Gebiete bzw. nur grosse Hügel die für die Kühe mit Elektrozaun eingezäunt sind.
Unser Vermittlungstext
Unser Raanan... er kommt einem immer zunächst ein wenig verloren vor, wenn er in neuem Gelände unterwegs ist. Umso mehr orientiert er sich dann an seinem Menschen, dem er folgt und der ihn so davor schützt, gegen etwas zu laufen. Anfangs weicht er aufgrund seiner Blindheit und Unsicherheit fremden Menschen aus, brummelt auch ein wenig. Dies ist aber alles aus seiner Unsicherheit heraus: wenn er merkt, dass man es gut mit ihm meint und man ihm Leckereien zusteckt, dann zeigt Rannan seine super verschmuste und liebevolle Seite.
Wie soll er denn auch wissen, dass es jeder Mensch gut mit ihm meint, bei dem was er erlebt hat! Seine Besitzerin starb und Raana lebte mit drei weiteren Hunden (die wir ebenfalls aufgenommen haben: Tamarillo, Miss Giggle und Fidelia) noch zwei Wochen mit der Toten zusammen. Sie rissen einen Futtersack auf und konnten so überleben. Nach zwei Wochen kam der ungarische Hundefänger, holte die Hunde (die vorher nur ein warmes Haus gewohnt waren) und schmieß sie in die Tötung: jeden Hund in einen einzelnen offenen Zwinger ohne Schutz! Dass die Hunde überlebt haben, ist kaum zu glauben bei den Minusgraden, die dort herrschten.
Wir hörten von dem traurigen Schicksal der vier und nahmen sie in unsere Obhut. Raanan, für den das Erlebnis in der Tötung, von seinen Kameraden getrennt aufgrund seiner Blindheit besonders zugesetzt haben wird, soll aber natürlich nicht bei uns bleiben, sondern sucht wieder ein eigene Familie. Wir würden uns so sehr freuen, wenn sich jemand in diesen besonderen, sensiblen Kauz verliebt und ihn adoptiert.
Infos
(kastriert)