Sam
Sam hatte irgendwie nicht wirklich viel Glück im Leben. Der ehemals aus Bulgarien stammende Sam wurde im Alter von drei Monaten gefunden. Schwer an Räude und Parasiten erkrankt. Weshalb er sehr lange in Quarantäne lebte. Dies prägt ihn bis heute sehr. Dann wurde er als fünf Monate alter Welpe völlig fehl vermittelt. Dort musste er mit ca. 9/10 Monaten seine Adoptantin, da er ihr „über den Kopf wuchs“ und sein Zuhause umgehend verlassen. Eine Notfallpflegestelle konnte den sehr unsicheren und extrem ressourcenverteidigenden Jungrüden aufnehmen.
Man begann, an seinen Baustellen zu arbeiten. Leider blieb Sams Verhalten vor allem gegenüber fremden Menschen bestehen, seinen eigenen Menschen gegenüber zeigte er sich freundlich und gelehrig. Nun zog nach einigen Jahren zweibeiniger Nachwuchs in die Familie und die Probleme verschärften sich zusehends. Sam wirkt gestresst und sehr gereizt im Umgang mit Kindern, akzeptiert diese absolut nicht im Haushalt und wird mehr und mehr zur Gefahr für das Kleinkind+Baby. Die Familie sieht keinen anderen Weg und möchte Sam so schnell wie möglich in eine kinderlose, sehr erfahrene Familie/Person vermitteln. Wichtig ist uns an dieser Stelle, dass wir für Sam handeln und nicht auf das was passiert war konzentrieren. Durchatmen und resozialisiert werden.
Was braucht Sam? Sam benötigt in erster Linie Menschen, die einem ressourcenverteidigenden Hund eine klare Führung geben. Denn Sam droht nicht nur an, er geht nach vorne und beißt meistens zu. Sam möchte seinem Rassetyp entsprechend bewachen. Aufgrund seines Alters und seiner Erfahrungen ist damit zu rechnen, dass er Alternativverhalten, wie z. B. sich aus Situationen, in denen er nach Vorne gehen möchte, umlenken zu lassen, nur mit viel intensivem Training erlernen wird. Selbstverständlich ist er weder für eine Etagenwohnung, noch für einen trubeligen Haushalt geeignet, Kinder sind deshalb absolut ausgeschlossen in einer neuen Familie. Eine Haltung als Einzelhund wäre von Vorteil, eine souveräne, große Hündin ggf. denkbar. Bei Spaziergängen sollte Sam aus Sicherheitsgründen am Anfang an einen Maulkorb gewöhnt werden, diesen kennt er bereits aus seiner aktuellen Familie.
Auch wenn er sich von seinen Bezugspersonen gehorsam abrufen lässt (wenn intensiv trainiert wurde), so raten wir dazu, ihn nur in absolut übersichtlichen Gelände abzuleinen. Sam gehört übrigens zu den "kleinen" Herdenschutzhundmixen. Er ist kerngesund und gerne in der Natur unterwegs. Aufgrund von Futterunverträglichkeiten in der aktuellen Familie, bekommt er täglich frisch gekocht plus Pansen etc.
Eigentlich ist Sam ein wirklicher Pechvogel, denn der erneute Verlust seines Zuhauses und die Trennung von seinen Bezugspersonen wird ihm schwer fallen. Für einen freundlichen Herdenschutzhund ein Zuhause zu finden, ist schon nicht leicht, Sam verantwortungsvoll zu führen ist eine Herausforderung. Doch Sam hat diese Chance verdient
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(kastriert)