Tarik
Tarik kam aus einem anderen Tierheim zu uns, da der dortige Verkehrslärm für ihn purer Stress war. Er ist im Umgang mit optischen und akustischen Außenreizen schnell extrem überfordert und reagiert in solchen Situationen wie kopflos, weshalb man ihn aktuell noch kaum ansprechbar und wieder zur Ruhe kriegt. Hier benötigt der aktive Kerl noch intensives Training. Für ihn ist aber vor allem ein neues Zuhause in ruhiger, ländlicher Lage entscheidend, damit er sich entspannen und die Spaziergänge genießen kann.
Inzwischen konnte der Teenie hier im Tierheim ein wenig zur Ruhe kommen, auftauen und packt nach und nach seine Köfferchen aus. Der junge Akbashrüde hat gehörig Hummeln im Pelz und muss noch lernen, seine Energie zu zügeln um sich auf Gehorsam, Leinenführigkeit und Co zu konzentrieren. Mit genügend Ruhe und Durchsetzungskraft bekommt man den Knaben gut in die Spur und kann ihn auch draußen händeln.
Tarik benötigt eine klare Führung, da er sonst schnell versucht die Zügel in die Pfoten zu nehmen. So langsam fängt der junge Rüde an, beim Gassigehen “hinzuhören“, lässt sich auf die Führung ein und kooperiert mit seinen Bezugspersonen. Trotzdem hat Tarik noch oft, ganz Herdenschutzhund-Typisch, seinen eigenen Kopf.
Mit anderen Hunden ist Tarik sehr bedingt verträglich. Am Zaun versucht er, seine Artgenossen zu verbellen und zeigt, dass er kein Interesse an Nachbarschaftsfreundschaften hat. Im Freilauf kommt es sehr auf den anderen Artgenossen an. Um sich selbst Sicherheit zu schaffen, kommt er nicht mit Hunden zurecht, die unsicher sind oder sich darstellen möchten. Auch, wenn er selbst noch sehr viel austestet und Grenzen in Frage stellt. Tarik befindet sich nun mal mitten in der Pubertät.
Bei gestandenen Hunden, die im Leben stehen, sich durchzusetzen wissen und sehr souverän sind, hält sich Tarik eher mal zurück. Tendenziell sind seine Sozialkompetenzen jedoch sehr auf der Strecke geblieben. Als Zweithund sehen wir den hübschen Kerl dementsprechend nur äußerst bedingt, da er bei zu viel Aufregung und Außeneindrücken im Moment noch selten Halt davor macht, aus Übersprungshandlung gegen den anderen Hund – oder, wenn der Mensch zu viel eingreift, auch leider gegen diesen - zu gehen.
Ein neues, ländlich gelegenes Zuhause ohne Kinder oder Katzen, in dem der junge Rüde noch alles für seinen weiteren Lebensweg lernen darf, wäre das Ideale. Menschen, die in der Lage sind, Hundekörpersprache zu lesen und richtig zu deuten haben hier in Tarik einen großartigen Weggefährten gefunden.
Infos
(kastriert)