Tulivu
Irgendwann kann auch die beste Pflege und Fürsorge nicht das Altern aufhalten - Tulivus bewegtes Leben endete am 30.11.2016. Er wurde stolze 14,5 Jahre alt. Ein alter, stolzer Hund, der seine Würde trotz des erlittenen Elends nie verloren hat. Er kam nach einer jahrelangen Verwahrlosung in unsere Betreuung und blühte merklich auf. Sein starkes Misstrauen wisch zunehemend der Erkenntnis, dass er jedem seiner Betreuer wichtig ist und jeder sich um sein Wohlergehen sorgt. So bekam er zusätzlich zu seinen Auslaufzeiten 2-3 mal täglich Spazierrunden, damit der Abbau seiner Muskulatur aufgrund der ausgeprägten Hinterhandschwäche langsamer vonstatten geht. Da er beim Fressen mäkelte, wurde ihm ein regelrechtes Buffet aufgetischt: Jeden Tag wurde erneut geschaut, was man ihm anbieten kann.
Unser "Tulliwulli"... wieder ein Hund, bei dem es sich so sehr gezeigt hat, dass es sich immer lohnt, um das Leben eines Hundes zu kämpfen und dass Aufgeben nie eine Option ist!
update 2016
Tulivu ist in den drei Jahren in unserer Obhut so großartig geworden und kommt mit allen Betreuern hervorragend klar. Bei fremden Hunden braucht er immer ein wenig, zeigt sich dann aber am Zaun ausgesprochen freundlichen auch zu Rüden. So ist eines seiner Rituale, seinen Freund Samuel zu besuchen und sich am Zaun ausgiebig zu "unterhalten". Schmusen ist für ihn das allergrößte und er schläft dabei regelmäßig ein :-). Leider funktioniert sein Stellreflex in den Hinterbeinen nicht mehr ausreichend, so dass er auf seinen Spazierrunden entsprechend unterstützt wird
Unser Vermittlungstext
Tulivu stammt ursprünglich aus Georgien, kam aber bereits ca. 3 jährig nach Deutschland. Über Umwegen landete er als angeblicher Fundhund in einem Tierheim. Da dieses sich mit ihm überfordert sah, kam Tulivu auf eine Pflegestelle, die ihm in keinster Weise das gab, was er dringend brauchte: Zuverlässigkeit, Beständigkeit, Halt, Liebe, Verständnis, Sozialkontakt. Über die Zeit hinweg eskalierte die Situation und Tulivu war regelrecht „vergessen“. Kein Wunder, dass er zunehmend aggressiver wurde und ein immer ausgeprägteres Mißtrauen gegenüber Menschen entwickelte.
Er wurde beschlagnahmt und kam endlich in die Betreuung des HSH-Hilfe-Teams. Der Vertrauensaufbau, der Kontakt zu liebevollen und verständigen Menschen, körperliche und mentale Stimulation lassen ihn allmählich wieder aufleben. Auch wenn er immer noch verschiedenste Ängste und daraus entsprechendes Mitßrauen hat, ist er dabei, Versäumtes aufzuholen und Vergangenes aufzuarbeiten. Er wird wahrgenommen, ist nicht mehr „vergessen“. Sein Verhalten hat sich bereits in 3 Monaten extrem gebessert, er ist auf dem richtigen Weg! Zurück ins Leben!
Infos
(kastriert)