Ulrike
In der Nähe von Berchiddedu hat uns ein Schäfer und Schweinezüchter um Hilfe gebeten. Seine Hündin hat Nachwuchs, er kann und will diesen nicht behalten. Als wir vor Ort ankamen, trafen wir auf eine sardische Idylle. Land, Natur, Schafe, Schweine, Katzen und Herdenschutzhunde. Die Tiere werden in Freiheit, mit viel Zuwendung gehalten. Von Massentierhaltung, Käfighaltung keine Spur.
Seine beiden Herdenschutzhündinnen sind wie üblich trächtig geworden, leider ist es ihm dieses Mal nicht gelungen, auch nur einen der Welpen zu verschenken. In der Regel werden die Hunde ausgesucht und untereinander getauscht.
So war es nicht verwunderlich, dass wir acht Welpen antrafen, die weder schwanzwedelnd auf uns zu gerannt kamen, noch mit köstlich riechenden Leckereien zu überzeugen waren. Alle acht Welpen waren sich selbst überlassen, nicht ihrem Schicksal, aber ihrer Bestimmung. Wir holten alle Junghunde zu uns und brachten sie zu einer privaten Tierschützerin in ihr privates Rifugio. Dort suchten wir nacheinander einen Hund aus, brachten ihn in unsere Kooperationspension Olimpo auf Sardinien. Dort wird mit den Tieren gearbeitet, sie werden an den Menschen gewöhnt, lernen am Geschirr und an der Leine zu laufen.
Nun ist Ulrike vor einigen Wochen in die Pension gezogen und die Mitarbeiter haben sich viel um sie gekümmert. Sie war schon eine schwierigere Nuss, die es zu knacken galt. Ulrike ist aufgetaut und geht nun bereits in den Freilauf. Natürlich ist sie Fremden gegenüber immer noch skeptisch, wir sind aber davon überzeugt, dass sie in "ihrer" Familie schnell Vertrauen fassen wird. Wichtig ist es, ihr Zeit zu lassen und sie zu führen.
Das neue Zuhause sollte wie folgt aussehen: - Möglichst freistehendes Haus mit großzügigem Gartengrundstück, sicher und hoch eingezäunt - Klare Menschen, die in ihrer Kommunikation mit dem Hund konsequent und eindeutig sind.
Hundeerfahrene Menschen, Menschen, die keine Befehlsempfänger suchen, sondern einen Hund, der sehr selbstständig denkt und handelt. Menschen, die Vertrauen gegen Vertrauen setzen, um eine intensive Bindung mit ihrem Herdenschutzhund einzugehen.
Ulrike kennt kein Leben im Haus und braucht von ihren Menschen entsprechende Führung, aktive Unterstützung und vor allem die nötige Zeit um sich an ihr neues Leben zu gewöhnen.
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(kastriert)